Oh mein Gott, welcher Verrücktheiten werden wir derzeit auf unserem Planeten Zeuge? Familie und Freunde, die nicht mehr miteinander sprechen, weil sie unterschiedliche Meinungen über die Covid-Situation und die Impfung haben; Russlands Verhalten gegenüber der Ukraine; der Jemen, Afghanistan. Die Liste ist endlos. Von allen Seiten werden wir mit Verrücktheit bombardiert.
Manchmal kann es schwer sein, zurechnungsfähig zu bleiben. Denn alle diese Situationen erzeugen eine Energie, die Menschen in das Verrücktsein regelrecht hineinsaugen. Viele von Euch haben mich deswegen kontaktiert, weil sie diese kirre Energie fühlen und dadurch ihre Angst zum Vorschein kommt.
Wie können wir in Zeiten wie diesen zurechnungsfähig bleiben? Wie können wir unsere Herzen offenhalten und nicht im Chaos versinken oder wie können wir mit der Angst umgehen, die sich zeigt?
Manche von uns neigen dazu, den Kopf in den Sand zu stecken in der Hoffnung, dass alles vorüber ist, wenn sie den Kopf wieder rausziehen. Manche Menschen weigern sich, die Nachrichten zu schauen, um ihre Energie unbefleckt zu halten. Aber ist das die Antwort? Ist es das, weswegen wir hier sind?
Manchmal bemerken wir nicht einmal, dass wir in Angst sind. Wir müssen aktuell aufmerksamer sein denn je. Es ist wichtig – mehr als sonst – unsere Gedanken, Reaktionen – was wir zu anderen sagen und was wir tun – zu hinterfragen. Wir mögen andere für die Kriege auf der Welt verurteilen, doch welche Kriege führen wir in uns selbst? Für viele von uns spielt sich der Krieg in uns selbst ab.
Das Ego und der Verstand erzählen uns viele Dinge, doch sind diese korrekt, sind sie die Wahrheit? Wir mögen das glauben, weil wir in einer physischen, materiellen Welt leben, in der unsere Gedanken passen müssen, aber gibt es da noch eine andere Welt, eine andere Art zu denken?
Einer meiner lieben Freunde schenkte mir zu meinem Geburtstag das Buch „Engoldenment“ von Andrew Harvey. Darin findet sich ein Jahr voller Gedichte von Kabir, einem der größten Mystiker und Poeten Indiens. Es ist eine stetige Quelle der Inspiration. Hier ist ein Gedicht, welches für diese Zeiten passend ist:
‚Beinahe jeder ertrinkt in Mayas Meer des dunklen Feuers. Kannst du nicht die Schreie hören? Kannst du nicht den Rauch riechen?
Kabir sagt: Hinter Gut und Böse, hinter Freude oder Misere, das Licht, das du bist ist, wie es immer war
und immer sein wird.‘
Das Licht, das Du bist. Wie verrückt ist es, daran zu glauben, dass Du das Licht in all dieser Dunkelheit bist? Wie verrückt erscheint es, zu glauben, dass Du das Göttliche, das Heilige, bist? Wie verrückt ist es, zu glauben, dass Du genau deswegen in dieser speziellen Zeit hier bist, um den Unterschied zu machen?
Was würde passieren, wenn mehr und mehr von uns damit beginnen, an diese ‚andere‘ Verrücktheit zu glauben, die Verrücktheit des Geistes? Wie würde die Welt dann aussehen?
Wenn die menschliche Rasse daran glauben würde, dass wir alle verbunden sind, dass wir eine Familie sind, dass jeder von uns dieses Licht ist, dass jeder von uns dieser göttliche Tempel, dieses heilige Licht ist, dass wir alle Teile des höchsten universellen Bewusstseins sind: Gott, die Quelle, der Schöpfer, Göttin, höchstes Wesen. Wie würde die Welt dann aussehen?
Es würde selbstverständlich viel einfacher sein, unsere Herzen offen zu halten und einander mit Mitgefühl und Verständnis, statt mit Rechthaberei zu begegnen. Wir würden einander und die Geschenke, die jedes menschliche Wesen bietet, wertschätzen.
Ich glaube, dass jeder einzelne von uns hier ist, um etwas zu verändern. Ich glaube an diese Verrücktheit, dass wir göttliche Wesen sind und deswegen hier, um die Veränderung zu sein. Wir wissen oft nicht, welchen Unterschied wir machen. Manchmal führen wir nur ein Gespräch mit jemandem im Supermarkt und wir sehen nicht, was das für diese Menschen für diesen Tag oder sein Leben für eine Veränderung bewirkt.
Lasst uns verrückt werden – verrückt in Liebe und Licht. Lasst uns andere ermutigen, diesen kirren Weg zu gehen. Lasst uns eine weltweite Bewegung starten, um die Verrücktheit der Angst gegen die Verrücktheit der Liebe zu tauschen. Lasst uns mit unseren Nachbarn, Freunden und unserer Familie beginnen. Wenn wir angesichts eines Meinungsunterschiedes ausfällig werden, lasst uns verrückt genug sein, uns zu entschuldigen, zu vergeben und Liebe zu zeigen, vor allem dann, wenn das Gegenüber nicht auf ähnliche Art und Weise reagieren möchte. Total verrückt, nicht wahr? Doch welche Art von Verrücktheit wird uns am Ende mehr Freude, mehr Liebe und mehr Frieden bringen?
In verrückter Liebe – Patricia
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